Einfangen und Kastrieren
Die Vorbereitung:
Holt euch das Einverständnis des Besitzers des Grundstücks, auf dem die Katzen leben, bevor ihr die Fallen aufstellt. Informiert die Anwohner über euer Vorhaben.
Überlegt euch im Vorfeld, wo ihr die Katze nach dem Einfangen hinbringen werdet. Geht nicht davon aus, beim Tierarzt unangekündigt angenommen zu werden. Wählt den Tierarzttermin im Vorfeld so aus, dass die Katze nur eine kurze Verweildauer in der Box hat.
Probiert im Vorfeld die beste und stabilste Position der Falle in eurem Fahrzeug aus, um später mühevolles Herumschlichten mit einem verängstigten Tier zu vermeiden. Breitet schon vorab ein Handtuch oder eine Decke im Auto aus, um die Sitzpolster zu schonen.
Lasst eine aktive Falle niemals unbeobachtet. Präpariert die Falle und entfernt euch, aber bleibt in Sichtweite. Dann braucht ihr Geduld! Stellt eine Falle nur dann auf, wenn ihr auch genügend Zeit habt, um vor Ort zu bleiben. Vermeidet sehr heißes oder sehr schlechtes Wetter. Die meisten Katzen sind früh am Morgen oder spät am Abend unterwegs.
Das Fangen:
Stellt die Falle auf festem und flachem Untergrund auf, so dass sie bei Berührung nicht wackelt.
Legt eine Futterspur, die mit einem Stück Futter auf oder hinter dem Trittbrett in der Falle endet, aus. Benützt geruchsintensives Dosenfutter, Speck, Thunfisch oder Huhn als Köder. Stellt keine Schüsseln oder Dosen in die Falle; diese sind für panische Tiere eine erhebliche Verletzungsgefahr. Eventuell könnt ihr ein Katzenfutterschälchen aus Alu verwenden.
Sobald ein Tier gefangen ist, bedeckt die Falle umgehend mit einem großen Handtuch, einer Decke oder einem Bettlaken. So beruhigen sich die Tiere schneller.
Kontrolle, ob die Katze trächtig ist
Kontrolliert unbedingt, ob das gefangene Tier weiblich und möglicherweise trächtig oder bereits säugend ist. Bei trächtigen weiblichen Katzen sind die Zitzen deutlich vergrößert und rosa. Bei Katzen, die bereits geworfen haben und ihre Kitten säugen, sind die Zitzen noch größer, meistens sieht man auch Reste der Muttermilch um die Zitzen herum.
Im Falle einer trächtigen Katze müssen diese umgehend ohne Verzögerung zur Kastration gebracht werden.
Im Falle einer säugenden Katze muss die Katze SOFORT wieder freigelassen werden, weil ihre Jungen sonst verhungern würden.
Diese Katze sollte weiter gefüttert werden, bis die Jungkatzen eigenständig fressen, dann sollte nach Möglichkeit der gesamte Wurf zusammen mit der Mutterkatze eingefangen werden.
Eine Mutterkatze gemeinsam mit Jungen darf NUR mit einer Mehrfachfalle, möglichst als komplette Familie gefangen werden. Bitte keine Einfachfallen für Mutterkatzen mit Jungen verwenden! Die Jungen könnten durch die herabfallende Türe der Einfachfalle schwer verletzt werden!
Beispiel für eine säugende Katze:
Beispiel für eine trächtige Katze:
Beispiel für eine Einfachfalle, selbstauslösend durch die Katze:
Beispiel für eine Mehrfachfalle, diese Falle muss vom Fänger/der Fängerin ausgelöst werden:
Umsetzen der Katze
Nach dem erfolgreichen Einfangen empfehlen wir, die Katze in einen Transportkorb/Umsetzkorb umzusetzen. Dieser Transportkorb ist kleiner als die Katzenfalle, die Katze kann nicht so leicht ausweichen wie in einer größeren Falle und der Tierarzt kann ihr leichter eine Spritze verabreichen. Beim Umsetzkorb empfehlen wir ebenfalls, diesen für den Transport mit einer Decke oder einem großen Handtuch abzudecken.
Beispiel für einen Umsetzkorb:
Transport der Katze(n) zum Tierarzt
Tragt die Falle bzw. den Umsetzkorb vorsichtig zu eurem Fahrzeug. Die Katze wird Angst haben, seid euch also bewusst, dass die kleinste Bewegung und das leiseste Geräusch noch mehr Stress auslösen können. Schließt die Türen sanft und benutzt immer ein Fahrzeug.
Die Kastration
Bringt die Katze am besten sofort zu einem Tierarzt. Lasst verwilderte Katzen niemals im Haus frei – sie könnten tagelang verschwinden und es wird schwer werden, sie wieder einzufangen.
Bittet den Tierarzt ausdrücklich, folgende Behandlungen durchzuführen:
Verletzungen (z.B. Hinken, offene Wunden) müssen unbedingt abgeklärt werden!
Nachsorge
Bringt die Katze nach dem Tierarztbesuch an einen ruhigen Ort, abseits von anderen Tieren. Das Tier sollte dort ein bis zwei Nächte bleiben können um sich von der Operation zu erholen. Stellt Wasser und Futter bereit. Kontrolliert vor allem bei weiblichen Katzen in den ersten Tagen regelmäßig die Bauchnaht; manche Katzen beißen diese auf. Sollte dies passieren, bringt das Tier umgehend wieder zu einem Tierarzt, um die Naht neu zu setzen.
Nachhhaltige Betreuung nach der Kastration
Betreute Futterplätze
Wenn sich Tiere in einer Umgebung angesiedelt haben, die für sie keine erhöhte Gefahr darstellt (Straßenverkehr, Jäger etc.) dann ist es die beste Lösung, sie kastriert dorthin wieder zurückzubringen und einen betreuten Futterplatz einzurichten. Dies verhindert auch das Zuwandern neuer, unkastrierter Tiere, da die bereits kastrierten Katzen ihr Revier weiterhin verteidigen werden.
Wenn ihr euch einer Population verwilderter Katzen annehmt, ist es wichtig, dass ihr alle Tiere der Kolonie einfangt, kastriert, und ihnen eine hygienische Futterstation mit frischem Wasser und Futter bereitstellt. Auch hier sollten die Nachbarn und Grundstücksbesitzer informiert werden und ggf. ihr Einverständnis erteilt haben. Ein wettersicherer Unterschlupf, sowie Behandlung im Falle einer Krankheit oder Verletzung sind unabdingbar. Eine gut geführte Gruppe verwilderter Katzen ist gesund und stabil, d.h. es werden keine weiteren Jungen geboren.
Futter und Wasser
Findet einen trockenen, geschützten Ort, um die Katzen zu füttern oder baut eine Futterstation. Um Insekten im Zaum zu halten, bepinselt Sie den Rand der Futterschüssel mit Salatöl. Entfernt übrig gebliebenes Futter und säubert die Station täglich, wenn möglich, zur gleichen Zeit, um keine anderen Tiere anzulocken und Nachbarn nicht zu verärgern.
Unterschlupf
Wenn die Tiere nicht bereits in einem verlassenen Gebäude, einem Schuppen oder einem anderen Haus wohnen, müsst ihr den Katzen einen geschützten Ort anbieten, wo sie Nässe, Kälte etc. entkommen können. Baut ein schlichtes Häuschen oder setzt eine Anzeige nach gebrauchten Hundehütten in die Zeitung. Diese können leicht umfunktioniert werden, indem die Eingänge in eine katzengerechte Größe verändert werden und zusätzliche Isolierung (Styroporplatten) angebracht wird. Der Unterschlupf muss wasserdicht, winddicht (in kälteren Regionen) und nicht direkt auf dem Boden stehend sein. Benutzt Stroh als Einlage – verwendet keine Teppiche oder Decken, da diese sehr lange feucht bleiben. Zweimal jährlich sollte das Stroh gewechselt und die Oberflächen des Unterschlupfes mit einem ungiftigen Flohschutzmittel besprüht werden.
DANKE FÜR DEINE WERTVOLLE HILFE GEGEN TIERLEID!